17. Oktober 2023

Risiken und Herausforderungen bei der ERP-Auswahl

Ein praxisorientierter Leitfaden (Teil 2)

Nachfolgend werden im Anschluss an den Beitrag aus der Ausgabe 2/2023 der ERP Information die Risiken und Herausforderungen bei der Auswahl und Beratung von ERP-Lösungen in einem Unternehmen erörtert. Ferner wird untersucht, welche Rolle Key Performance Indicators bei der ERP-Auswahl spielen.

Prozessoptimierung und ihre Herausforderungen

Die Prozessoptimierung ist ein zentrales Element bei der Einführung einer neuen ERP-Lösung. Um die Herausforderungen in diesem Bereich effektiv zu bewältigen und Risiken zu minimieren, sollten Unternehmen einen strukturierten Ansatz verfolgen. Im Folgenden werden die einzelnen Schritte, Tabellen, Vergleiche und Grafiken beschrieben, die dazu beitragen können, die Prozessoptimierung im Rahmen eines professionellen Risikomanagements erfolgreich umzusetzen.

Prozessanalyse

Zunächst sollten die aktuellen Geschäftsprozesse analysiert und dokumentiert werden. Dies bildet die Grundlage für die Identifizierung von Verbesserungspotenzialen und die Definition der Anforderungen an die neue ERP-Lösung.

Prozess Verantwortliche Schritte Verbesserungspotenzial

Tabelle 1: Prozessanalyse.

Identifizierung von Verbesserungspotenzialen

Anschließend sollten die Verbesserungspotenziale für jeden Geschäftsprozess identifiziert und priorisiert werden. Dies kann durch die Analyse von Schwachstellen, die Befragung von Mitarbeitern und die Berücksichtigung von Best Practices erfolgen.

Prozess Verbesserungspotenzial Priorität

Tabelle 2: Verbesserungspotenziale und Prioritäten.

Prozessdesign

Basierend auf den identifizierten Verbesserungspotenzialen sollten die optimierten Geschäftsprozesse entworfen werden. Dabei ist es wichtig, die Prozesse so zu gestalten, dass sie die Anforderungen des Unternehmens erfüllen und effizient in der neuen ERP-Lösung abgebildet werden können.

Validierung der optimierten Prozesse

Die optimierten Geschäftsprozesse sollten mit den relevanten Stakeholdern validiert werden, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des Unternehmens entsprechen und praktikabel sind. Dieser Schritt ist wichtig, um Risiken und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechende Anpassungen vorzunehmen.

Implementierung der optimierten Prozesse

Die optimierten Geschäftsprozesse sollten in Zusammenarbeit mit dem ERP-Anbieter in der neuen Lösung implementiert werden. Dies umfasst die Konfiguration des Systems, die Integration mit anderen Anwendungen und die Durchführung von Tests, um sicherzustellen, dass die Prozesse korrekt abgebildet sind.

Schulung und Change Management

Um den Erfolg der Prozessoptimierung zu gewährleisten, sollten die Mitarbeiter entsprechend geschult und im Umgang mit den neuen Prozessen und der ERP-Lösung unterstützt werden. Ein Change-Management-Plan sollte entwickelt werden, um den Übergang zu den optimierten Prozessen reibungslos zu gestalten.

Aktivität Zielgruppe Zeitplan Verantwortliche
Schulungsprogramm
Kommunikationskampagne
Support-Struktur

Tabelle 3: Schulungs- und Change-Management-Plan.

Überwachung und kontinuierliche Verbesserung

Nach der Implementierung der optimierten Prozesse ist es wichtig, deren Leistung kontinuierlich zu überwachen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Durch die Einführung von Key Performance Indicators (KPIs) und regelmäßigen Berichten kann die Effektivität der Prozessoptimierung gemessen und verbessert werden.

KPI Zielwert Aktueller Wert Maßnahmen zur Verbesserung

Tabelle 4: KPIs und Berichterstattung.

Indem Unternehmen einen strukturierten Ansatz zur Prozessoptimierung und Risikomanagement verfolgen, können sie die Herausforderungen bei der Einführung einer neuen ERP-Lösung effektiv bewältigen. Dieser Ansatz beinhaltet die sorgfältige Analyse der bestehenden Geschäftsprozesse, die Identifizierung von Verbesserungspotenzialen, das Design und die Validierung der optimierten Prozesse, die Implementierung in der ERP-Lösung, die Schulung der Mitarbeiter und die kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Prozesse.

Mit diesem Ansatz können Unternehmen die Risiken bei der Prozessoptimierung minimieren und die Vorteile einer neuen ERP-Lösung voll ausschöpfen, indem sie effiziente und effektive Geschäftsprozesse implementieren, die den Anforderungen des Unternehmens gerecht werden.

Identifikation potenzieller Anbieter und Auswahlkriterien

Die Identifikation potenzieller Anbieter und die Festlegung von Auswahlkriterien sind entscheidende Schritte bei der ERP-Auswahl. Unternehmen sollten einen strukturierten Ansatz verfolgen, um die besten ERP-Anbieter für ihre Bedürfnisse zu identifizieren und eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Erstellung einer Longlist potenzieller Anbieter

Zunächst sollten Unternehmen eine Liste von ERP-Anbietern erstellen, die für ihre Branche und Größe relevant sind. Dies kann durch Marktforschung, Erfahrungsberichte von anderen Unternehmen und Expertenmeinungen erfolgen. Die Liste sollte eine breite Palette von Anbietern abdecken, um verschiedene Optionen zu berücksichtigen.

Festlegung von Auswahlkriterien

Die Auswahlkriterien sollten klar definiert und priorisiert werden, um eine objektive Bewertung der Anbieter zu ermöglichen. Die Kriterien sollten sowohl funktionale als auch nicht-funktionale Anforderungen berücksichtigen, wie zum Beispiel:…

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Dr. Harald Dreher ist Inhaber von Dreher Consulting. Seit über 30 Jahren berät er den deutschen Mittelstand zu den Themen ERP-Auswahl, Prozessoptimierung und Digitalisierung. Sein Beraterteam hilft, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in der Medizintechnik, dem Handel und der Produktion zu steigern.

Dr. Harald Dreher
Dreher Consulting
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