Im Gespräch mit Dr. Tim Langenstein, Vorstandsvorsitzender der e.bootis ag
Nachhaltiges Handeln gewinnt im Unternehmensumfeld zunehmend an Bedeutung. Somit setzt sich auch der ERP-Hersteller e.bootis ag stärker mit dieser Thematik auseinander und beantwortet im Folgenden, in welchen Bereichen er Nachhaltigkeit stärker forciert und welches Projektziel aktuell an erster Stelle steht.
Wie wird innerhalb der e.bootis ag das Thema Nachhaltigkeit verstanden?
Als Softwarehaus ist es unser Bestreben, unseren Kunden ein Höchstmaß an Zukunfts- und Innovationssicherheit zu bieten. Daher ist das Thema Nachhaltigkeit bei uns eng mit dem Bereich Umwelt, der sozialen Kompetenz gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Partnern sowie einer verantwortungsvollen und vorausschauenden Unternehmensführung verbunden.
Sie fokussieren sich dabei auf unterschiedliche Bereiche. Welche sind das und was tun Sie konkret in diesen Bereichen?
Wir unterscheiden grob zwischen den Bereichen Umwelt und Soziales sowie dem Einfluss der Nachhaltigkeit auf unsere Software.
Bei unserer Firmenzentrale in Essen war uns wichtig, ein energiesparendes Gebäude zu konzipieren, in dem sich unsere Mitarbeitenden zu jeder Jahreszeit wohlfühlen und das zugleich in die Umweltbilanz einzahlt. Beides ist uns bisher gut gelungen. Z. B. steuert die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ca. 40 % zur Versorgung unseres hauseigenen Rechenzentrums und der Ladesäulen für die Hybrid-Firmenwagen bei. Zudem sind weitere Solarflächen – z. B. in Form einer Parkplatzüberdachung – geplant. Auch bieten wir unseren Mitarbeitern ein attraktives Bike-Leasing an und tragen so zu einem geringeren CO2-Fußabdruck bei.
Im Bereich Soziales nimmt die Nachwuchsförderung einen hohen Stellenwert ein – sei es durch ein großes Angebot an Ausbildungsplätzen inkl. guter Übernahmechancen, die Unterstützung von obdachlosen Kindern in Afrika für eine solide Schul- und Berufsperspektive oder das Sponsoring von Jugendmannschaften, um bedürftigen Kindern Zugang zu sportlichen Aktivitäten zu ermöglichen.
Doch auch vor unserer Software e.bootis-ERPII macht das Thema nicht Halt. Bereits vor über 20 Jahren haben wir eine vollintegrierte Schnittstelle zu einem revisionssicheren Dokumentenmanagement und so einen großen Schritt in Richtung eines papierlosen Büros geschaffen. Ergänzt wird das durch die Verarbeitung elektronischer Daten (z. B. EDI, BMEcat, TecDoc, opentrans etc.) in nahezu allen Bereichen der Prozesskette.
Zudem arbeiten wir seit Kurzem mit unserem Partner WAVES aus Luxemburg an einem unternehmerischen Nachhaltigkeitsmanagement – und zwar nicht aufgrund gesetzlicher Vorschriften, sondern aus fester Überzeugung. Ziel ist es, dass unsere Kunden – genau wie wir – alle Prozesse entlang der Lieferkette im Sinne der Nachhaltigkeitsanforderungen transparent und auf Basis von Echtzeitdaten über e.bootis-ERPII steuern können. Letztere veredelt WAVES als unabhängige zertifizierte Plattform zu wertvollen, händelbaren Nachhaltigkeitsindikatoren.
Haben Sie ein Projekt, welches Ihnen aktuell besonders am Herzen liegt?
Aktuell wächst der Druck auf die Transportbranche enorm. Die weltweiten Krisen, hohen Kosten für Treibstoff und Energie sowie verschärften Klima- und Nachhaltigkeits-Direktiven stellen Unternehmen unter Handlungszwang. Und auch immer mehr Endkunden erwarten einen bewussteren Umgang mit Ressourcen. Wir möchten unsere Kunden gemeinsam mit WAVES dabei unterstützen, sich den schnelllebigen Gegebenheiten anzupassen und trotz aller Veränderungen handlungsfähig zu bleiben. Das umfasst auch die Identifizierung von Bereichen mit negativem Einfluss auf den Carbon Footprint und das Anstoßen entsprechender Optimierungsmaßnahmen. Z. B. bietet es sich sowohl bei der Beschaffung als auch dem Versand von Artikeln an, alle nicht-zeitkritischen Sendungen auf den Schienenweg zu verlagern. Schließlich schlägt sich der Fortschritt auch in generellen Vorteilen nieder – wie etwa in einer prozessoptimierten operativen Leistungsfähigkeit, besseren Kapazitätsauslastung, vereinfachten Planung des Warenumschlags und schnelleren Entscheidungsfindung bei Neuinvestitionen.