Jobportrait: Consultant Enterprise Data & Analytics
Stefanie Lewandowski arbeitet seit einem Jahr als Consultant Enterprise Data & Analytics bei Capgemini Invent Deutschland. Capgemini Invent ist die weltweite Beratungseinheit der Capgemini-Gruppe für digitale Innovation, Design und Transformation.
Redaktion: Frau Lewandowski, was genau muss man sich unter der Jobbezeichnung „Consultant Enterprise Data & Analytics“ vorstellen?
Das übergeordnete Ziel eines Enterprise Data & Analytics (EDA) Consultant bei Capgemini Invent ist, einen Mehrwert durch Daten in Unternehmen zu schaffen. Dabei gliedert sich unser Spektrum in vier Kerngebiete. Ich bin im Bereich Data Strategy und Factory tätig, wo Themen wie Datenstrategie, Data Science & Governance, Collaborate Data Ecosystems und Business Intelligence betrachtet werden. Wir arbeiten mit unseren Kunden zusammen, um Unternehmen dazu zu befähigen, datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Hierfür kann zum Beispiel die Erstellung eines Datenkataloges Unternehmen helfen, ihre Datenflüsse zu erfassen. Auf der Basis können dann gezielte Datenanalysen aufgesetzt werden, welche die vorher erfassten Datenflüsse zusammenführen und auswerten. Zusätzlich entwickeln wir auch Strategien für unsere Kunden, wie sie Machine Learning und Künstliche Intelligenz wertschöpfend einsetzen können. Weiterführend gibt es noch die Bereiche Intelligent Process & Performance, Data-driven Finance, Risk & Compliance und People Analytics.
Redaktion: Werden bestimmte Eigenschaften als Consultant für Enterprise Data & Analytics benötigt?
Für eine Arbeitstätigkeit im Bereich EDA sollte ein Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge und wie Unternehmen mit Daten arbeiten vorhanden sein. Dabei sind die Kenntnisse in einem der Themenbereiche oft stärker ausgeprägt. Wir entwickeln zum Beispiel sowohl Datenstrategien als auch die Data Science-getriebenen Tools, die zur Umsetzung der Strategie benötigt werden. Hierfür spielen auch Softskills wie Teamgeist und Zuverlässigkeit eine wichtige Rolle. Zudem kommen immer neue Herausforderungen mit jedem Projekt auf einen zu, daher sollte es Spaß bereiten, sich diesen zu stellen.
Redaktion: Können Sie Ihren Arbeitsalltag näher beschreiben? Welche Aufgaben erledigen Sie, mit welchen Softwarelösungen arbeiten Sie und was schätzen Sie besonders an Ihrem Job?
Bei meinem Projekt unterstützen wir ein international agierendes Unternehmen, ein datengetriebenes Change Management zu implementieren. Hierbei haben wir zum einen die Konzepte entwickelt und zum anderen auch die Datenerfassung und Auswertung begleitet.
Mein Arbeitstag startet mit einer Absprache innerhalb meines Projektteams, welche Aufgaben den Tag über bearbeitet werden. Für mich folgt die Weiterentwicklung unserer Tableau Dashboards, Absprachen mit meinen Kolleg*innen oder unserem Kunden. Im Verlauf des Tages können neue Kundenanforderungen bekannt werden, welche die morgens getroffene Aufgaben-Priorisierung beeinflussen. Dabei unterstützen wir uns stets als Team, um gemeinsam das beste Ergebnis zu erzielen. Aber nicht alle Tage folgen diesem Schema. In meinem Projekt ist es eine gesunde Mischung aus planbarem Arbeitsalltag und spontanen Aufgaben, welche die Projektarbeit spannend machen.
Vor allem bin ich für die Entwicklungen mit Tableau verantwortlich, aber es gibt auch viele andere Tools, die als EDA-Berater*in benötigt werden, wie z. B. Power BI, Dash und Programmiertools wie Anaconda für Python.
Redaktion: Welche Studiengänge sind für diesen Job besonders geeignet? Was genau haben Sie studiert? Welche Kenntnisse und Fertigkeiten, die Sie im Studium erlernt haben, waren beim Start in Ihren Job besonders nützlich?
Klassischerweise sind bei uns viele Berater*innen aus der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsingenieurwesen und -informatik sowie reine Informatik. Im Kern kann jeder Studiengang infrage kommen, wichtig ist, ein Verständnis für Daten und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge mitzubringen. Zusätzlich spielt auch die Branche bzw. der konkrete Themenbereich, in dem gearbeitet wird, eine Rolle. Ich habe im Bachelor ein duales Betriebswirtschaftsstudium an der HWR Berlin mit der Fachrichtung Industrie absolviert. Schon während des Studiums merkte ich, dass mir die Arbeit mit Zahlen und Daten Spaß machte. Deswegen beschloss ich im Anschluss, an der Universität Potsdam Informatikkurse zu belegen, um mich für den Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik zu qualifizieren. Ich arbeite in einem datengetriebenen Umfeld, daher habe ich von den im Studium vermittelten analytischen Fähigkeiten und Kursen zur digitalen Transformation in Unternehmen besonders profitieren können.
Redaktion: Welche Tipps für die Schwerpunktwahl im Studium haben Sie, wenn man als Consultant für Enterprise Data & Analytics arbeiten möchte und was erwarten Unternehmen?
Allgemeine Kenntnisse in den Bereichen Business Analytics, Data Science und digitale Transformation sind von Vorteil. Konkret sind das zum Beispiel: Wissen über den Aufbau einer IT-Landschaft oder Einführung einer neuen Softwarelösung, Kenntnisse bei der Datenanalyse und Auswertung oder eine Programmiersprache. Zudem hilft es, wenn Grundkenntnisse über die Herausforderungen der Digitalisierung vorhanden sind. Es wird jedoch nicht erwartet, dass Berufseinsteiger immer alle benötigten Kenntnisse sofort mitbringen.
Capgemini Invent ist sich bewusst, dass eine Einarbeitungszeit notwendig ist sowie zusätzliche Trainings, um sich berufsspezifische Fähigkeiten anzueignen. Daher gibt es zu Beginn ein zweimonatiges „Institute“, in dem alle notwendigen Fähigkeiten rund um das Beraterdasein bei Capgemini Invent vermittelt werden.
Redaktion: Was brauchen Sie heute in Ihrem Beruf, was Sie im Studium nicht gelernt haben?
Gutes Zeitmanagement und Flexibilität sind sehr wichtig im Beruf. Es sind immer mehrere Aufgaben zu erledigen, daher ist es notwendig, Prioritäten zu setzen. Zudem ist es wichtig, mit Eigeninitiative sein Berufsleben zu steuern und sich selbst die notwendigen Fähigkeiten und Kontakte aufzubauen, die für die eigenen Ziele erforderlich sind. Weiterführend arbeiten wir in vielen Projekten agil, dies habe ich im Studium nicht näher kennengelernt. Ich konzipiere Dashboards in Ta-
bleau, wobei weder das Designen von Dashboards noch der Umgang mit der Software Inhalte meines Studiums waren. Capgemini Invent bietet in diesen Bereichen viele Schulungen und Zertifizierungen an, zudem erhält man auch immer Unterstützung von Kolleg*innen.
Redaktion: Was bereitet Ihnen im Berufsalltag am meisten Freude?
Ein EDA Consultant bei Capgemini Invent zu sein, ist für mich aktuell der beste Company Fit, vor allem in Hinblick auf den Teamspirit und die Unternehmenskultur. Es bereitet mir viel Freude, mich mit meinen Kolleg*innen auszutauschen und in interdisziplinären Teams zu arbeiten. Mir persönlich war es wichtig, dass kein Silodenken innerhalb der Abteilungen besteht, sondern ein offener Austausch stattfindet. Weiterführend ist die Arbeit abwechslungsreich und nicht monoton. Alle Projekte finden über einen begrenzten Zeitraum statt (3 bis 12 Monate), was einen vor immer neue Lernmöglichkeiten und Themenbereiche stellt. Zusätzlich achtet Capgemini Invent auch auf den Personal Fit bei den Projekten, so kann ich in Themenbereichen arbeiten, in denen ich eine intrinsische Motivation habe. Darüber hinaus habe ich großartige neue Kolleg*innen kennengelernt und neue Freundschaften geknüpft.